Einen erfrischend abwechslungsreichen Neujahrsempfang bot der CDU-Stadtverband Nidda am Sonntag. Neben der Jahresrückschau des Vorsitzenden Jacob Ulrich und Grußworten der Ehrenbürgermeisterin Lucia Puttrich brachte der langjährige Bundesligaschiedsrichter Lutz Wagner Stimmung ins Bürgerhaus Nidda. In irrwitzig-schnellem Frankfurterisch zog der Gastredner auf humorvolle Weise Parallelen zwischen Politik und Fußball.
„Ein rundum gelungenes und zufriedenstellendes Jahr 2018“, resümierte Vorsitzender Ulrich in seinem Jahresrückblick. Neben gewonnener Wetterauer Landratswahl im März schaffte es die Union auch bei der hessischen Landtagswahl im Oktober erneut, die Landesregierung anzuführen. Auch auf kommunaler Ebene sah Ulrich die „Führungsriege“ sich vervollständigen: Nach dem Ausscheiden des hauptamtlichen Ersten Stadtrates Reimund Becker (SPD) hält nun CDU-Magistratsmitglied Adelheid Spruck die Position der Ersten Stadträtin ehrenamtlich inne. Der Dank des Vorsitzenden ging – vor dem Hintergrund der zahlreichen Wahlkämpfe – an die freiwilligen Helfer und Unterstützer sowie an Staatsministerin Lucia Puttrich. Als wichtige anstehende Meilensteine im aktuellen Jahr erwähnte Ulrich die 60-Jahr-Feier der Jungen Union Nidda sowie die Wahl zum Europäischen Parlament. Mit Schillers Worten „Alle Menschen werden Brüder“ mahnte Ulrich im Sinne einer europäischen Einheit zum Urnengang am 26. Mai. Und in sportlicher Anlehnung an den Gastredner des Abends stellte der CDU-Chef augenzwinkernd fest: „Nach der Wahl ist vor der Wahl.“
Als Ministerin für Europaangelegenheiten wies erwartungsgemäß auch Lucia Puttrich in ihrer Rede auf die Wichtigkeit der Europawahl hin. Im Hinblick auf den Brexit und einen damit einhergehenden möglicherweise erneut aufbrechenden Grenzkonflikt zwischen Nord-Irland und der Republik Irland sieht Puttrich die Europäische Union als „Friedensfrage“ und mahnte zum Zusammenhalt in Europa. Eine präzise Antwort auf die selbstgestellte Friedensfrage blieb Puttrich derweil schuldig: Vor dem Hintergrund eines erneut aufbrechenden Rüstungskonflikts zwischen den USA und Russland legt sie lediglich den Schulterschluss zu einer der beiden Parteien nahe, nämlich den USA. Als Befürworterin des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP vorhersehbar.
Erfrischend unpolitisch war der Auftritt des Gastredners Lutz Wagner. Der versierte Redner und langjährige Bundesligaschiedsrichter gab auf amüsante Weise Einblicke in die schwierige Welt der „brutal-schnellen“ Entscheidungen, die ein Schiedsrichter etwa 200-mal während jedes Fußballspieles treffen muss. Und dies oftmals binnen einer knappen Sekunde. Nach zwanzig Jahren Profischiedsrichtertätigkeit und Schiedsrichter-Trainer gibt Wagner seine Erfahrungen im Führen von internationalen Teams und im Finden von richtigen Entscheidungen in Stresssituationen regelmäßig an Vertreter aus Politik und Wirtschaft weiter. „Eine Entscheidung ist nur dann richtig“, weiß Wagner aus seiner Laufbahn, „wenn es eine akzeptierte Entscheidung ist. Bei 50.000 Zuschauern im Stadion erhalten sie die Resonanz innerhalb weniger Sekunden, und zwar lautstark!“
In der Politik sei vieles mit einer Trainertätigkeit vergleichbar, ist sich der Coach sicher. „Auch in der Politik müssen Sie ein positives Klima erzeugen und die richtige Ansprache für ihr Gegenüber finden. Eine positive Außenwirkung macht 90 Prozent der richtigen Kommunikation aus. Gehen Sie immer positiv an Ihre Teamarbeit heran, das Glas darf gerne mal halbvoll statt halbleer sein!“

Quelle: Oberhessen-Bote - Steffen Frühbis


v.l. Staatsministerin Lucia Puttrich, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jacob Ulrich, Erste Stadträtin Adelheid Spruck
(Bild Steffen Frühbis)

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