Back on stage: „Unsere stellvertretende Vorsitzende Jacqueline Reichhold ist wieder zurück in Nidda“, freut sich der Ortsverband der Jungen Union Nidda.

Das letzte halbe Jahr absolvierte die Studentin der Rechtswissenschaften ein Auslandssemester in Tartu, Estland. Tartu ist die zweitgrößte Stadt Estlands und ähnlich wie Gießen, eine Universitätsstadt, in der zu Semesterzeiten das Leben pulsiert.

Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat beschreibt die 20-jährige ihre Erfahrungen als einmalig und als ein ganz besonderes Erlebnis, „gerade was die Internationalität und den technologischen Fortschritt betrifft“ (vor ein paar Tagen hat Estland den #Reinhard-Mohn-Preis der Bertelsmann Stiftung erhalten).
Im Allgemeinen würden die Esten als verschlossen und zurückhaltend beschrieben; diese Erfahrung machte auch Jacqueline. Würden Freundschaften aber erst einmal geschlossen, öffneten sich die Esten und zeigten sich herzlich und verlässlich. Um solche Beziehungen noch zu vertiefen und auch die besondere Kultur des nördlichsten der drei Baltikum Länder kennenzulernen, lernte sie außerdem die Estnische Sprache. Eine Sprache, in der auch noch Anteile der deutschen Sprache vorkommen.
Zu ihrem Erstaunen fiel der jungen Studentin auf, dass sich die sonst zurückhaltenden Esten gegenüber internationalen Studenten wiederum sehr aufgeschlossen zeigten. Ihr Studentenwohnheim teilte sie mit Esten, aber auch einer Vielzahl von internationalen Studierenden. Schnell entwickelten sich Freundschaften über alle Ländergrenzen hinweg „und wir wuchsen schnell zu einer Familie zusammen“, schildert sie ihre positiven Erfahrungen. „Mit Hilfe des neuen Netzwerkes, bestehend aus internationalen und nationalen Studenten, war es uns möglich, ganz ohne Vorurteile von verschiedensten Kulturen zu lernen – von Nachbarn wie Finnland, Litauen und Russland bis hin zu Freunden aus Asien, Amerika und Afrika“, so die Nachwuchspolitikerin, die in Nidda Stadtverordnete der CDU-Fraktion ist.
„In den vielen Gesprächen ist mir aufgefallen, dass Russland als direkter Nachbar nicht nur die Geschichte Estlands stark beeinflusst hat, sondern immer noch versucht, aktuell Einfluss zu nehmen“, so Reichhold, die sich als Jungpolitikerin auch für die politische Situation dieses Landes, in dem die gewonnene Unabhängigkeit von Russland heute noch mit Stolz gefeiert werde, ganz besonders interessiert. In Narva, eine Stadt an der Grenze zu Russland, lebten heute noch über 90% russische Staatsangehörige und Menschen russischer Abstammung, sowie Staatenlose, die weder den russischen noch den estnischen Pass besäßen. In Tartu selbst zählten Russen zwar zur Minderheit, doch die Präsenz dieser Thematik sei auch hier zu spüren. Jacqueline belegte hierzu an der Universität auch einen Kurs in russischem Recht.
„Im Studium unterscheiden sich die angewandten Methoden und Aufgaben stark von meinem Heimatstudium. So mussten wir Aufsätze und Analysen über Personen erarbeiten oder sprachen über den Vergleich zu Russland, während auf meiner Heimat-Uni in Gießen das Lösen von Fällen und die Analyse von Gesetzen dominieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Professoren konnte ich mich schnell mit dieser anderen Arbeitsmethode anfreunden“, so Reichhold. Ganz besonders interessant sei die Zusammenarbeit mit den estnischen Jurastudenten gewesen und deren Auffassungen kennen zu lernen.
Das Fach „Europäisches Recht“ aus der estnischen Perspektive kennen zu lernen, sei ebenfalls spannend gewesen. Für die Jurastudentin, die ihren Schwerpunkt in Europa- und Völkerrecht gewählt hat, eine herausragende Erfahrung. „An der dortigen Universität habe ich festgestellt, wie Emotionen die Auslegung im Rechtsverständnis beeinflussen können, denn voller Emotionen sei die Beziehung Estlands zur Europäischen Union (EU) alle mal“, so Jacqueline. Dies zeige sich, wenn man durch die Straßen ginge. An vielen Gebäuden und Straßenbauprojekten wiesen Schilder darauf hin, dass diese von der EU gefördert oder gar komplett finanziert worden seien, so Reichhold in ihren Ausführungen. „Die Esten sind stolz darauf, zur EU zu gehören“, so Jacqueline, und die Behörden machten der Bevölkerung immer wieder bewusst, wie sehr Estland durch die Mitgliedschaft von der EU profitiere. Für sie, Bürgerin eines der „Hauptgeberländer“, anschauliche Beispiele, wohin EU-Mittel fließen und wie es von einem Nehmerland „honoriert“ werde.
So sehr die EU Estland bisher eine große Unterstützung gewesen sei, so sehr sei es wohl auch dem eisernen Willen und dem Drang nach Unabhängigkeit der Esten zu verdanken, dass es inzwischen eines der führenden Länder im Bereich Technologie und Internet sei. „Während wir im eigenen Land, insbesondere in strukturschwachen ländlichen Gegenden, immer noch für ein schnelleres und moderneres Internet kämpfen, sei es ganz selbstverständlich, dort überall auf frei verfügbares WiFi zugreifen zu können. Arbeiten von zu Hause (Homeoffice) und „Behördengänge“ können bequem von Zuhause aus erledigt werden“, so die Studentin. Wie einfach das funktioniere, durfte auch Jacqueline erfahren, nachdem sie ihre estnische Identifikations-Karte erhalten hatte. Darauf ist ein Chip, der sogar für Wahlen über das Internet berechtige. Und ganz nebenbei beinhalte dieser Chip die umfassende Geschichte Estlands, so dass jeder, der mit seiner Aufenthaltserlaubnis diese Karte erhält, gleichzeitig die wichtigsten Informationen über Estland erhält.
Jacqueline, die in der Jungen Union auch in den Vorständen des Bezirks- und des Kreisvorstandes aktiv ist, sei Dank #WorldWideWeb (www) während des letzten halben Jahres immer auf dem aktuellsten Stand gewesen, so hatte sie immer ihre Verbindung zu Nidda und Umgebung und habe ihre Mandate als Stadtverordnete und Ortsbeiratsmitglied in Kohden auch im Ausland wahrgenommen, so Reichhold zurückschauend. Auch wenn sie an manchen wichtigen Abstimmungen nicht habe teilnehmen können, so habe sie dennoch die entsprechenden Diskussionen mit ihren Beiträgen gerne befeuert. „Ich freue mich riesig, nach der Sommerpause wieder voll dabei sein zu können und meine neuen Erfahrungen miteinzubringen“. „Auch die JU Nidda freut es, dass du wieder da bist und uns gerade im anstehenden Bundeswahlkampf voll unterstützen kannst. Welcome back, Jacqueline“, begrüßt Jacob Ulrich, der Vorsitzende der JU Nidda Jacqueline, die nicht nur dankbar für diese Erfahrungen sei, sondern auch dafür, dass ihre CDU Fraktionskollegen in der Niddaer Stadtverordnetenversammlung und ihre Kollegen im Ortsbeirat Kohden ihren Auslandsaufenthalt unterstützten.
Gerne möchte Jacqueline Reichhold andere junge Menschen ermutigen, ebenfalls Erfahrungen im Ausland zu machen, sei es bereits zur Schulzeit (sie selbst war als 14-jährige 1 Jahr auf einer Schule in Vancouver / Kanada) oder während der Ausbildung oder des Studiums, „in unserer heutigen globalen Gesellschaft ist dies ein wichtiger Mosaikstein für die persönliche Entwicklung aber auch ein Beitrag zur Völkerverständigung“.

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